Ebbo, mein innerer Schweinehund & Ich
Jeder
hat ihn, jeder kennt ihn...
Dieses
Tier steckt in jedem von uns. Mal stärker, mal schwächer. Aber er
ist fast immer da: Der „Innere Schweinehund“. Ich habe ihm den
Namen „Ebbo“ gegeben. Ebbo kommt von Eberhard und bedeutet der
Eberstarke. Das passt zum inneren Schweinehund.
Doch
warum heißt es eigentlich Schweinehund?
Früher
passten die Hunde auf die Schweine auf. Die Schweine sollten ihre
Ruhe haben, damit sie sich fett fressen konnten. Noch heute gilt das
Schwein, als Synonym für Faulheit und Trägheit. Der Schweinehund
beschützt das Faule und Träge.
Ebbo,
der innere Schweinehund, ist ein treuer Gefährte. Auf ihn können
wir uns immer verlassen. Das dumme ist nur, je mehr wir Ebbo
„füttern“ umso größer und stärker wird er.
Doch
wie wirkt sich Ebbo auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus?
Warum hat von uns jeder seinen Ebbo? Und wie gehen wir mit Ebbo um?
Viele
von uns wünschen sich, Herr über ihren Ebbo zu werden und Antworten
auf diese Fragen zu bekommen. Dazu müssen wir Ebbo zunächst besser
kennenlernen...
Gemeinsame
Situationen mit Ebbo
•
„Eigentlich
wollte ich ja heute joggen gehen. Doch wenn ich mir den Himmel so
anschaue. Es wird bestimmt gleich regnen. Da mache ich es mir lieber
auf dem Sofa bequem und schaue Fernsehen. Ich glaube, ich hab da auch
noch eine Tüte Chips im Küchenschrank...“
•
„Meine
Hosen werden auch immer enger. Morgen fange ich mit meiner Diät an.
Obwohl...Morgen Abend bin ich doch eingeladen. Da gibt es lecker was
zu Essen...“
•
„Eigentlich
wollte ich ja Neujahr mit dem Rauchen aufhören. Doch bei dem Stress
packe ich das nicht. Vielleicht beim nächsten Mal...“
•
„Warum
soll ich mich aufraffen und etwas verändern, wenn doch alles gerade
so schön ist?“
•
„Meine
Lohnsteuererklärung mache ich nächste Woche, jetzt habe ich erst
mal Wichtigeres zu erledigen.“
Na?
Kommt Ihnen das bekannt vor? In diesen Situationen fühlt sich Ebbo
besonders wohl.
Und
uns plagt das schlechte Gewissen. Wäre es nicht schön, Ebbo besser
in den Griff zu bekommen, statt umgekehrt?
Die
Dosis macht das Gift
Natürlich
ist es wichtig auch mal zu entspannen. Wir dürfen auch mal einen
Schlemmertag einlegen. Gar keine Frage. Doch die Dosis macht das
Gift, wie es Paracelsius schon wusste. Wenn wir ein Stück Schokolade
oder ein Bierchen so sehr schätzen, dann dürfen wir es uns auch in
Maßen gönnen. Ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Wenn wir
bewusst genießen, fördert es unsere Zufriedenheit. Wenn wir zum
Beispiel, ein Stück Schokolade, während einer Diät
einkalkulieren, kommt weniger Frust auf.
Dann
stärken wir unser Durchhaltevermögen und schwächen den inneren
Schweinehund.
Laut
„Quarks & Co“ (WDR), raten uns Wissenschaftler, sich jeweils
nur einem guten Vorsatz zu widmen, da unsere Kapazitäten zur
Umsetzung begrenzt sind. Es fällt uns leichter, einen guten Vorsatz
in die Tat um zu setzen, als zeitgleich mehrere.
Auch
unsere Selbstkontrolle ist begrenzt. Für „Quarks & Co“
machten Wissenschaftler folgenden Test: Sie stellten hungrige
Versuchspersonen auf die Probe. Sie stellten Radieschen und
Schokoladenkekse auf den Tisch und ließen die Personen eine Aufgabe
lösen. Die Personen, die sich im Vorfeld bereits zusammenreißen
mussten und keine Kekse essen durften, gaben bei der Tüftelaufgabe
schneller auf, als die Personen, die naschen durften. Die
„Nichtnascher“ hatten schon viel Energie für ihre
Selbstkontrolle aufgewandt.
Ebbo
schaut sehr gerne Fernsehen. Er liebt es, wenn wir mit einer Tüte
Chips auf dem Sofa liegen und fernsehen. Er sagt: „Das ist
Entspannung!“ Wissenschaftler haben allerdings das Gegenteil
herausgefunden. Viel-Fernseher neigen dazu, negativ zu sehen, sie
verallgemeinern gerne Dinge, die sie im Fernsehen gehört haben, sie
sind furchtsamer und ängstlicher. Außerdem überschätzen sie
häufiger den Reichtum anderer und sind eher unzufrieden, da sich
sich mit den Menschen im Fernsehen und ihren Lebensumständen
vergleichen. Das führt zu Frust. Untersuchungen lassen vermuten,
dass Viel-Fernseher mehr Gewalt und zerrüttete Beziehungen sehen als
es im wahren Leben gibt. Diese Menschen neigen oft dazu, lieber
Fremden beim Leben zu zusehen, als ihr eigenes Leben in die Hand zu
nehmen.
All
das was wir im Fernsehen sehen, bleibt in unserem Unterbewusstsein
haften. Und wirkt sich auf Dauer, auf unser Verhalten aus. Denn unser
Unterbewusstsein kann Reales von Filmen nicht unterscheiden.
Hinzu
kommt, dass Fernsehen eine passive Tätigkeit ist, dadurch werden wir
apathisch und gelangweilt. Es mangelt den meisten „Couch-Potatos“
an Bewegung.
Fernsehen
ist einer der größten Zeiträuber in der westlichen Welt. Wir
schauen durchschnittlich 3 Stunden pro Tag fern. Auch hier macht die
Dosis das Gift. In Maßen das Richtige schauen, wie zum Beispiel eine
Naturdokumentation, ist gut für unser Wohlbefinden. Wir haben dann
auch mehr Zeit für Sinnvolles, zum Beispiel für unsere Familie,
Freunde und Hobbys.
Mit
unseren Glaubenssätzen füttern wir unseren Ebbo
Unsere
Glaubenssätze prägen unser Denken, Fühlen und Handeln.
Glaubenssätze sind unsere Überzeugungen und Meinungen, die sich aus
unseren Erfahrungen und Erlebnissen gebildet haben. Wir können auch
unsere Glaubenssätze von anderen Menschen übernehmen. Zum Beispiel,
in unserer Kindheit, wenn unsere Eltern uns immer wieder gesagt
haben, „Das kannst Du doch nicht machen! Was sollen denn die
anderen Leute denken?“ oder „Das schaffst Du so wieso
nicht!“
Schnell
vergessen wir, dass das, was wir glauben, nur eine mögliche Sicht
der Dinge ist und nicht die ganze / unbedingte Wahrheit. Außerdem
verleiten uns unsere Glaubenssätze zu Verallgemeinerungen. Das kann
uns das Leben erschweren, da wir dann nicht mehr offen für andere
Möglichkeiten sind, die vielleicht viel positiver für uns wären.
Glaubenssätze
verstärken auch das Bild, welches wir von uns selber haben. Das kann
zu negativen Einstellungen führen, aus denen negative
Verhaltensmuster entstehen. Diese Einstellungen und Verhaltensmuster
füttern unseren Ebbo.
Wie
zum Beispiel:
- Ich bin nichts wert.
- Das Leben ist hart.
- Ich kann das so wieso nicht.
- Das kann ja nur schiefgehen.
- Ich muss alles perfekt machen.
- Keiner mag mich.
- Das kann ich doch nicht machen! Was sollen denn die anderen denken?
- Da muss man hart bleiben! Bloß keine Schwäche zeigen!
- Ich traue niemandem.
- Ich bin nicht wichtig und opfere mich gerne auf.
- Ich bin nur glücklich, wenn mich alle lieb haben.
Je
stärker wir an unseren Glaubenssätzen haften, umso stärker wird
unser innerer Schweinehund. Es werden Zweifel genährt, unser
schlechtes Gewissen meldet sich, wir stürzen uns in
Gewissenskonflikte und / oder unsere Trägheit wird gefördert.
Unsere
Glaubenssätze sind tief in unserem Unterbewusstsein verankert.
Unsere Reaktionen auf bestimmte Situationen folgen meist spontan. Wir
denken nicht lange nach, sondern greifen auf Denk- und
Verhaltensmuster zurück, die wir in ähnlichen Situationen erlernt
haben und in unserem Unterbewusstsein abgespeichert sind.
Bei
einer Fachfortbildung „Mentales Training - Die Kraft der Gedanken“
, vermittelte die Heilpraktikerin Britta Remmel, dass 88 % unserer
Denk- und Verhaltensmuster im Unterbewussten entstehen. Nur 12 %
nehmen wir bewusst war. Unsere Glaubenssätze bestimmen unsere
Gewohnheiten.
Ebbo
wohnt in unserem Gehirn
Alles
was wir tun und denken hinterlässt Spuren in unserem Gehirn. Es
entstehen Nervenzellen und Verknüpfungen. Je häufiger wir etwas
wiederholen um so dicker werden unsere Nervenbahnen. Jede Gewohnheit
ist in unserem Gehirn verankert.
Gewohnheiten
sind wichtig, denn sie entlasten unser Gehirn. Das Gehirn spart
Energie. Das entlastet uns auf der einen Seite, uns immer wieder mit
ähnlichen Situationen auseinander setzen zu müssen. Auf der anderen
Seite, kann es zu Fehlinterpretationen führen. Wenn nämlich eine
erlernte Reaktion eben doch nicht genau auf die Situation passt. Wenn
man zum Beispiel denkt „Das kann ich sowieso nicht!“, nimmt man
sich die Möglichkeiten etwas Neues auszuprobieren, bevor man es
überhaupt versucht hat.
Gewohnheiten
sind im Gehirn mit Emotionen verknüpft. Angenehme Gefühle entstehen
im Gehirn im Belohnungszentrum. Dopamin, ein Botenstoff, wird
ausgeschüttet, wenn man zum Beispiel an Zigaretten oder Schokolade
denkt oder sie sieht. Es entsteht ein wohliges Gefühl.
Der
Gegenspieler ist das Kontrollzentrum. Es ist das bewusste Denken und
sitzt vorne im Stirnhirn (Frontaler Cortex), im jüngeren Teil des
Gehirns. Dort sind unsere guten Vorsätze abgelegt. Die Hirnrinde ist
nur 2,5 Millimeter dünn. Wenn wir uns etwas vornehmen, bleibt es
buchstäblich an der Oberfläche. Wer etwas auf Dauer ändern will,
muss in tiefere Regionen vordringen.
Denn
die Gewohnheiten, sprich der innere Schweinehund, sitzen im tieferen,
älteren Teil des Gehirns, im limbischen System. Das macht es schwer
für die „bewusste“ Kontrolle. Denn unsere Gewohnheiten sind
unbewusst und daher schwer zu beherrschen. Schlechte
Verhaltensgewohnheiten haben für uns negative emotionale und
körperliche Konsequenzen für unser Durchhalte
vermögen.
Alte
Gewohnheiten können durch neue ersetzt werden. Doch bis die neuen
Gewohnheiten sich wirklich im Gehirn verankert haben, dauert es nach
Erkenntnissen der Forscher allerdings mindestens sechs Monate.
Positive
Emotionen und Gefühle sind im linken Frontallappen verankert und
negative Emotionen und Gefühle sind im rechten Frontallappen
verankert. Der rechte Frontallappen wird auch häufig als
„Jammerlappen“ bezeichnet. Die größere Seite speist unseren
inneren Dialog, unsere Lebenseinstellung. Bei den meisten Menschen
ist der rechte Frontallappen mehr ausgeprägt.
Die
Kraft der Gedanken
„Unser
Unterbewusstsein hört eine Zeitlang zu, was wir denken, und entnimmt
aus der Art, was wir denken, dass das, was wir denken, mit dem
identisch ist, was wir wollen, dass es ist.“ (Zitat von Britta
Remmler, Heilpraktikerin aus dem Studienbrief „Die Kraft der
Gedanken“ / Impulse (VHS-Video, AXENT-Verlag) )
Das
Unterbewusstsein speichert, lagert und erinnert. Dieses geschieht
durch Emotionen, Gefühle, Erfahrungen und Wiederholungen. Je öfter
ein Vorgang wiederholt wird, desto eher speichert unser
Unterbewusstsein diesen Vorgang ab. Wissenschaftler gehen von ca 21
Wiederholungen aus, bis sich etwas Neues im Unterbewusstsein
abspeichert.
Wenn
einem Kind immer wieder gesagt wird, es sei dumm und zu Nichts zu
gebrauchen, dann wird sich diese Information nach mehrmaliger
Wiederholung im Unterbewusstsein abspeichern. Dieses Kind wird es
sehr schwer haben, zu einem selbstbewussten Menschen heran zuwachsen.
Außerdem
kann unser Unterbewusstsein nicht bewerten. Das heißt, es kann nicht
unterscheiden zwischen konstruktiv und destruktiv oder zwischen
positiv und negativ.
Es
führt lediglich Befehle aus. Je nachdem, welches „Programm“ in
unserem Gehirn abgespeichert ist.
Mit
jedem Gedanken setzen wir Ursachen in unser Leben. Diese Gedanken und
Sichtweisen spiegeln sich dann in unserer Außenwelt wieder. Das
kosmische Gesetz: „So innen – wie außen.“ So wie wir denken,
verhalten wir uns auch. Hier ein kleines Gedicht aus dem Talmund um
das deutlich zu machen:
Achte
auf Deine Gedanken,
denn
sie werden Deine Worte.
Achte
auf Deine Worte,
denn
sie werden Deine Handlungen.
Achte
auf Deine Handlungen,
denn
sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte
auf Deine Gewohnheiten,
denn
sie werden Dein Charakter.
Achte
auf Deinen Charakter,
denn
er wird Dein Schicksal.
Wie
wir ja bereits wissen, sitzt Ebbo, unserer innerer Schweinehund, im
Unterbewusstsein, im Gehirn. Also müssen wir auch genau hier
ansetzen, um ihm zu Leibe zu rücken. Denken wir vorwiegend
konstruktiv, haben wir eine reelle Chance, Ebbo in den Griff zu
bekommen. Wir selber haben die Möglichkeit, zu entscheiden, was wir
gerne denken wollen. Dann setzt das Unterbewusstsein diese Gedanken
um in Gefühle und Einstellungen um. „Du bist was
Du denkst!“
Dazu müssen wir erst einmal wissen, was wir wollen.
Positive
Psychologen haben herausgefunden, dass 10% unsere Lebensumstände
bestimmen ob wir glücklich sind. 50 % unsere Gene. Und 40 % unsere
bewussten Tätigkeiten und Gedanken. Dazu zählt auch, den inneren
Schweinehund zu überwinden.
Das
heißt, konstruktiv denken, also das Richtige denken und daran
bewusst und beharrlich bis zum Erfolg festhalten. Wir sollten uns
bewusst machen, dass es das Negative gar nicht gibt, sondern nur das
unangenehme Gute, das notwendig ist, damit wir uns entwickeln können.
Was
wir beachten – verstärken wir
Oder
anders gesagt, die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Angenommen ich
bin unglücklich mit meiner beruflichen Situation. Jeden morgen wenn
ich aufstehe, denke ich an alles „Schlechte“ in der Firma. Ich
rede ständig über die schlechten Bedingungen auf der Arbeit.
Meckere nur rum und bin unzufrieden. Kurz gesagt, ich konzentriere
mich nur auf die negativen Aspekte meines Jobs. Auf all das, was ich
NICHT will.
Unser
Unterbewusstsein kann die Worte „Nicht“ und Keine“ nicht
verstehen, da wir uns zu sehr auf die Sache konzentrieren. „Denken
Sie nicht an einen grünen Hund!“ Und was passiert? Wir denken an
einen grünen Hund. Oder wir denken ständig „Ich will diesen Job
nicht machen!“ Dann denkt unser Gehirn nur an den Job.
Daher
wäre es konstruktiver, sich vorzustellen, welchen Job man denn gerne
machen würde. Wie gesagt, die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Sobald wir ein klares Bild von der Situation vor uns haben, die wir
uns wünschen, ist die Wahrscheinlichkeit diese Situation zu
erreichen sehr hoch. Wir machen dann zum Teil bewusst, teils
unbewusst Dinge, die der gewünschten Situation, wie zum Beispiel
einen neuen Job, zuträglich sind.
Außerdem
setzen wir eine energetische Ladung frei, die all die Menschen und
Situationen in unser Leben zieht, die uns unserer gewünschten
Situation näher bringt. Hier greift das Gesetz der Entsprechungen
„Gleiches zieht Gleiches an.“ Diese Energie ist messbar und wird
durch unsere Gedanken freigesetzt. Diese Energie schwingt immer in
einer bestimmten Frequenz wellenförmig zwischen zwei Polen. Wenn
wir zwei Klangschalen, mit der gleichen Frequenz, in einem Raum
haben, aber nur eine anschlagen, schwingt die andere Schale mit.
Ähnlich funktionieren auch die Schwingungen unsere Gedanken.
So
entstehen „Selbst Erfüllte Prophezeiungen“ („self-fulfilling
prophecy“). Wenn wir zum Beispiel denken, „ich finde eh keinen
neuen Job. Ich bin zu alt. Mich will keiner.“ Dann wird es
höchstwahrscheinlich auch so sein. Irgendwann resignieren wir und
der innere Schweinehund, hat mal wieder gewonnen.
Es
sollte uns stets bewusst sein, dass wir mit jedem Gedanken, Ursachen
in unser Leben ziehen. Durch unser Denken, bestimmen wir selbst, wie
groß unser Ebbo ist.
Wenn
wir Unzufriedenheit spüren, sollten wir diese nicht verstärken,
sondern sie als Ansporn nehmen etwas zu verändern und zu bewegen.
Wenn wir Unzufriedenheit als Aufforderung sehen eine bestimmte
Situation zu ändern, wird aus Unzufriedenheit Zufriedenheit und der
innere Schweinehund hat keine Chance mehr.
Das
Selbstwertgefühl und Ebbo
Wir
haben ein gesundes Selbstwertgefühl, wenn wir uns gut selbst
akzeptieren können und wenn wir unseren Wert in unserem sozialen
Umfeld gut einschätzen können.
Wenn
wir ein geringes Selbstwertgefühl haben, zögern wir Handlungen
hinaus oder versuchen sie sogar zu vermeiden. Die eigenen Fähigkeiten
werden unterschätzt. Hier kommen Glaubenssätze wie: „Ich kann das
einfach nicht. Ich bin unfähig.“ oder „Ich bin nichts wert“ zu
tragen. Es fehlt meist an Durchhaltevermögen, an Mut und an
Selbstwirksamkeitserwartung. Ist diese Erwartung nur gering oder gar
nicht ausgeprägt, sind wir davon überzeugt, dass wir selbst in
schwierigen Situationen machtlos sind.
Doch
je weniger Taten wir vollbringen, umso unglücklicher werden wir.
Wenn wir dann zu hohe Erwartungen an uns selbst haben, wird die Kluft
zwischen unseren Ansprüchen und der Wirklichkeit immer größer. Wir
fühlen uns in der Falle, gefangen in einem Netz des Selbsturteils.
Ebbo,
unser Schweinehund, wird immer größer und das Selbstwertgefühl
schwindet.
Die
Folgen von geringen Selbstwertgefühl können Unzufriedenheit,
Unsicherheit, Ängste, Schlafstörungen, Depressionen, Sinnverlust
und eine negative Ausstrahlung sein.
Mit
geringen Selbstwertgefühl fällt es uns schwer, Herr über unseren
inneren Schweinehund zu werden, da wir davon ausgehen, dass wir das
eh nicht schaffen.
Wenn
wir ein positives Selbstwertgefühl haben, sind wir davon überzeugt,
dass wir unsere Ziele erreichen, wir erfüllen uns unsere Wünsche,wir
sehen Probleme als Herausforderungen an, wir haben eine positive
Erwartungshaltung und wir gehen bewusst mit unserem inneren
Schweinehund um. Wir packen das Übel an den Wurzeln und lassen uns
nicht fremd bestimmen. Wir haben weniger Angst, sind gelassener. Wenn
dann doch etwas schief geht, ziehen wir das Positive aus der
Situation und lernen daraus.
Wenn
wir unseren Ebbo besiegt haben, stärkt es unser Selbstwertgefühl.
Wir wachsen über uns hinaus und sind gestärkt für weitere
Herausforderungen im Leben. Wir empfinden weniger Stress, haben
Vertrauen und eine bessere Ausstrahlung.
Wenn
wir dann doch einmal schwächeln sollten, ist es besonders wichtig,
dass wir uns so annehmen, wie wir sind. Es hilft, wenn man sich in
schwachen Momenten immer wieder sagt: „Auch wenn ich jetzt Schwäche
XY oder Angst habe, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin!“
Wenn
Ebbo uns zwingt alles auf dem letzten Drücker zu erledigen
Wenn
Ebbo uns zwingt alles auf den letzten Drücker zu erledigen, dann
stehen wir unter Stress. Disstress. Das heißt wir stehen unter
Spannung. Wir sind überfordert. Genervt. Dieser Stress wirkt sich
auf Dauer negativ auf unsere Gesundheit aus.
Wenn
wir eine Aufgabe immer wieder vor uns herschieben, kommt irgendwann
der Zeitpunkt, an dem uns die Arbeitswut packt. In einem Artikel der
VDE Nachrichten vom 24.Februar 1998 wird darüber berichtet, dass
Wissenschaftler herausgefunden haben, dass diese Arbeitswut mit einer
vermehrten Endorphinausschüttung im Gehirn zusammenhängt. Wir
benötigen anscheinend diesen Stress, um zur Tat zu schreiten.
Experten haben festgestellt, dass die Menschen, die immer alles auf
dem letzten Drücker erledigen, sich langsam aber sicher, an diesen
Zustand gewöhnt haben. Sie können nicht mehr anders.
Wie
besiege ich Ebbo?
Wenn
wir mit Freude und Begeisterung an eine Sache ran
gehen, mag das unser Ebbo überhaupt nicht. Ebbo hasst Spaß.
Daher ist es wichtig, wenn wir zum Beispiel mit dem Sport beginnen
wollen, dass wir uns eine Sportart aussuchen, die uns Spaß macht.
Denn dann hat Ebbo keine Chance dazwischen zu funken.
Wenn
wir auf unsere innere Stimme hören und spüren das uns eine Aufgabe
Freude macht und uns erfüllt, dann entspricht diese Aufgabe
unseren Stärken und wir sind motiviert. Das kann Ebbo gar
nicht leiden, denn dann gibt es für ihn keine Argumente.
Forscher
haben herausgefunden, dass wir nur die Dinge regelmäßig tun, die
wir mit guten Gefühlen verbinden. Dann wird aus dem
angenehmen Gefühl eine neue Gewohnheit, die im Hirninneren
verankert wird.
Jeder
Mensch ist besonders auf seine eigene Art und Weise. Wenn wir uns das
immer wieder bewusst machen, und uns auf unsere eigenen Stärken
besinnen, dann brauchen wir uns nicht mit anderen zu vergleichen.
Denn dann könnte es passieren, das wir uns kleiner machen als wir
sind und Ebbo hat ein leichtes Spiel.
Demotivation
vermeiden. Denn wenn wir demotiviert sind, hat Ebbo ein leichtes
Spiel. Wenn wir vor einer unangenehmen Aufgabe stehen, stellen wir
uns das Gefühl vor, wie es ist, wenn wir es geschafft haben.
Wir gewinnen jeder Aufgabe etwas Gutes ab und sehen es als
Herausforderung. Wir konzentrieren uns auf den
Erkenntnisgewinn. Wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir
gewinnen, sind wir motiviert.
Es
ist wichtig, dass wir unsere Ziele sinnvoll definieren. Die
Ziele sollten realistisch sein und in Etappenziele aufgeteilt
werden. Erfolge feiern! Wenn wir erkannt haben, was wir wollen, dann
sollten wir all unseren Mut zusammen nehmen und zur Tat schreiten.
Mit
Selbstdisziplin, Willensstärke und Ausdauer können
wir unserem inneren Schweinehund ein Schnippchen schlagen.
Rückschläge machen stark! Erfolge ohne Rückschläge oder
Niederlagen gibt es nicht. Rückschläge sind kein Grund Ebbo das
Feld zu überlassen. Immer an sich glauben und niemals aufgeben!
Aus
Rückschlägen und Fehlern kann man lernen. Ein Siegertyp ist nicht
der, dem alles in den Schoß fällt, sondern der, der immer wieder
aufsteht und weitermacht. Je fester man an seinen Erfolg glaubt, um
so wahrscheinlicher wird der Erfolg.
Wenn
wir die Initiative ergreifen und signalisieren, dass wir
bereit sind Eigenverantwortung zu übernehmen, gibt es keinen
Platz für Ebbo. Wenn wir Unzufrieden sind, sollten wir das als
Antrieb zur Veränderung nutzen. Denn dann kann es ja nur besser
werden. Das kostet meist weniger Mühe, als die Kraft, die
aufgebracht werden muss, die Schwierigkeiten, die uns durch Ebbo
entstanden sind, täglich auszuhalten.
Ein
intaktes, soziales Umfeld fördert unsere guten Vorsätze.
Untersuchungen haben ergeben, dass Sport in einer Gruppe, zum
Beispiel mit Familie oder mit Freunden, leichter gelingt. Wir halten
länger durch als alleine. In der Gruppe wird ein positiver Druck
aufgebaut, man bekommt Beachtung und Zuwendung und man motiviert sich
gegenseitig.
Das
gilt auch für alle anderen Herausforderungen. Ein weiterer toller
Nebeneffekt: In Gruppen lachen wir häufiger als alleine.
Sich
selbst zu bekriegen, ist der schwerste Krieg.
Sich
selbst zu besiegen, ist der schönste Sieg.
Friedrich von Logau (Polnischer Dichter) 1605 – 1655
Wie
gehe ich mit Motivationskrisen um
Motivationskrisen
sind völlig normal. Wir dürfen uns hin und wieder lustlos und
schlapp fühlen. Wir dürfen auch mal faul sein oder etwas liegen
lassen. In Maßen. Wie bereits erwähnt, die Dosis macht das Gift.
Es
hilft, wenn man in solch einer Situation, sich seine persönlichen
Motivationsquellen ins Gedächtnis ruft. Wir halten einen Moment inne
und denken an die Dinge, die uns motivieren. Am Besten wirkt es, wenn
wir diese Vorstellung an unsere Motivationsquelle mit Emotionen
verbinden.
Je
deutlicher das Bild von unserer Motivationsquelle ist, um so
effektiver wirkt es. Dann hat der innere Schweinehund keine
Möglichkeit unsere kleine „Schwäche“ auszunutzen. Es hilft,
wenn wir uns alte Erfolgserfahrungen visualisieren. Wir denken in
Bildern und unser Gehirn weiß in diesem Moment nicht, ob es eine
jetzige Situation oder eine Erinnerung ist. Wichtig ist, dass ein
gutes Gefühl dabei entsteht.
Wir
haben auch die Möglichkeit in solch einer Situation auf ein
Minimum-Programm auszuweichen. Das heißt, lieber eine kleine Einheit
Sport, als gar keine. Meistens wird dann von alleine mehr daraus, da
nur die ersten 10 Minuten als „schlimm“ empfunden werden. Und wie
toll ist dann das Gefühl, wenn man Ebbo überlistet hat und sich
aufraffen konnte.
Wir
sollten unsere Motivationskrisen hinterfragen. Meistens steckt etwas
völlig anderes dahinter, als wir meinen. Wenn ich zum Beispiel,
meinen Sport machen will und mich gesünder ernähren will, mir aber
die Schokolade überhaupt nicht mehr aus dem Kopf geht, sollte ich
das hinterfragen. „Warum möchte ich jetzt Schokolade? - Brauche
ich Trost? - Will ich eine Belohnung?
-
Geht das vielleicht auch anders?“ Wenn wir unsere wahren
Bedürfnisse kennen, haben wir die Möglichkeit dem entsprechend zu
handeln und wir lassen Ebbo außen vor.
Ebbo
mag es gar nicht, wenn wir uns sagen „Ich muss“ oder „Ich
soll“. Besser ist es zu sagen „Ich will!“, Ich darf!“ oder
„Ich habe die Möglichkeit!“. Wenn Ebbo Begriffe hört wie:
Verzicht, Entbehrung, Askese, Disziplin, Entsagung will er genau das
Gegenteil. Denn diese Begriffe lösen im Nervensystem ein negatives
Gefühl aus. Und genau da wittert Ebbo seine Chance und schlägt zu,
indem er uns sagt wie schön es doch ist, wenn wir das tun was er
will.
Wir
bestimmen welche Worte und Gedanken wir wählen – nicht unser
innerer Schweinehund!
Hindernisse,
die uns auf dem Weg zum Ziel begegnen, sollten wir mit einplanen und
eine Gegenstrategie entwickeln.
Wir
haben die Möglichkeit unsere Aufgaben vergnüglicher zu gestalten,
indem wir sie auf eine andere Art erledigen als sonst. Zum Beispiel
können wir einen kleinen Wettkampf aus einer Aufgabe machen. Die
Zeit stoppen, die wir zum Unkraut jäten oder zum Putzen brauchen.
Und beim nächsten Mal, versuchen wir es ein bisschen schneller und
nehmen es mit Humor.
Mit
einer klaren Zielformulierung und Zielsetzung gegen Ebbo
Der
richtige Zeitpunkt ist immer jetzt! Just do it – heißt das Motto.
Denn alles was wir liegen lassen, bleibt liegen und der Berg des
Ungetanen wird immer größer. Das belastet uns. Denn Nichtstun
lähmt.
Es
ist unsere Aufgabe, als erstes die Situationen aufzuspüren, in denen
Ebbo uns das Leben schwer macht. Hilfreich sind folgende Fragen:
- Was
will ich nicht mehr?
- Was will ich stattdessen?
- Welches Bedürfnis steckt dahinter?
- Was müsste passieren, damit dieses Bedürfnis erfüllt wird?
- Was wäre dann erste Schritt zum Ziel?
Damit
wir unser Ziel genau definieren können, sollten wir folgende Fragen
ehrlich beantworten:
- Welches Ziel habe ich?
- Möchte ich dieses Ziel wirklich erreichen?
- Seit wann besteht dieser Wunsch?
- Warum habe ich diesen Wunsch bisher aufgeschoben?
- Was bremst mich aus?
- Zeit? Geld? Motivation? Durchhaltevermögen? Angst vor dem Versagen?
- Wie können die bremsenden Faktoren beseitigt werden?
- Was sind nach Beseitigung der bremsenden Faktoren die notwendigen Schritte zur Erreichung meines Zieles?
Ein
mentales Training kann hier weiter helfen: Das Ziel sollte klar und
deutlich formuliert sein. Dann visualisieren wir, wie die gewünschte
Situation, das Ziel aussehen soll. Da wir in Bildern denken, ist das
Visualisieren ein wichtiger Bestandteil des Mentalen Trainings. Dabei
sollten möglichst viele Sinne mit einbezogen werden: Hören, fühlen,
schmecken, sehen und riechen. Dann laden wir dieses Bild, mit einer
Affirmation, zum Beispiel: „In meinem Unterbewusstsein steckt der
Mut zum Handeln.“ und mit Emotionen auf. Wir fühlen zum Beispiel
Stolz, Selbstsicherheit oder Freude, wenn wir unser Ziel erreichen.
(an alte Erfolgserfahrungen denken) Diese Emotionen öffnen unser
Herzfeld. Wir öffnen uns für eine neue Erfahrung. Eine neue
Überzeugung wird programmiert. Es entstehen positive Gefühle, die
uns motivieren. Dann lassen wir unser Zielbild los.
Eine
Affirmation sollte mindestens 4 Wochen beibehalten werden. Wichtig
ist es nur mit einer Affirmation zu arbeiten.
Ziele
tragen zu unserem Glücksempfinden bei. Es gibt uns ein gutes Gefühl
selbst zu entscheiden, was wir machen wollen. Wir fühlen uns
leistungsfähig und haben Spaß.
Das
fördert unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Es
gibt uns Sicherheit, wenn wir unser Leben als geordnet empfinden.
Ziele steigern unser Selbstwertgefühl, da wir uns wertschätzen. Wir
sind es uns wert, Ziele zu haben und sie zu erreichen. Ziele geben
uns die Möglichkeit uns selbst zu verwirklichen.
Klar
definierte Ziele schwächen unseren inneren Schweinehund.
Wichtig
ist es, sich realistische Ziele zu setzen und diese Ziele in
Etappenziele zu unterteilen. Das heißt, das Ziel in kleine, gut zu
bewältigende Schritte aufteilen. Unsere (Teil-) Erfolge dürfen
gerne gefeiert werden! Auch Belohnungen sind erlaubt!
Psychologen
haben herausgefunden, dass das Erreichen eines Zieles weniger wichtig
ist als die Fortschritte, die man auf dem Weg macht. Frei nach dem
Motto: „Der Weg ist das Ziel.“
Wenn
wir ein Ziel haben, kann es helfen einem nahestehend Menschen, einem
Freund davon zu erzählen, damit dieser Mensch uns motivieren und uns
Mut zu sprechen kann. Wenn unser Freund beobachtet, wo unsere
Schwachstellen sind, können wir mit seiner Hilfe, diese
Schwachstellen besser aufarbeiten. Diese soziale Unterstützung ist
sehr wichtig.
Oder
wir nehmen professionelle Hilfe bei einem Therapeuten oder Coach an.
Sie können uns mit einem „Mentalen Training“ helfen, unserem
Ziel näher zu kommen.
„Was
immer Du zu tun oder zu Träumen vermagst, wage Dich noch frisch
daran. Kühnheit trägt Genie, Kraft in sich“ ( Goethe)
Die
ersten 72 Stunden sind die Wichtigsten etwas in die Tat um zusetzen.
Danach ist es sehr wahrscheinlich, dass Ebbo die Zügel übernimmt.
Der
Zusammenhang zwischen Stress und Ebbo
Wenn
wir ständig etwas aufschieben kann uns das auf Dauer unter Stress
setzen. Stress wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus. Die
aufgeschoben Arbeiten bleiben liegen und der Berg wird immer größer.
Die Zeit wird immer knapper.
Oder
wenn wir gesünder leben wollen, es aber nicht umsetzten, wird das
schlechte Gewissen immer größer. Wohl möglich haben wir dann noch
ständig Menschen um uns herum, die uns täglich an unsere
Unzulänglichkeiten erinnern. Das kann zu Unzufriedenheit, Faulheit,
innerer Kündigung, Apathie und Gleichgültigkeit führen. Dann wird
es zunehmend schwieriger sich gegen Ebbo zu wehren.
Wir
spüren, dass wir unruhiger, angespannter und nervöser werden. Wir
fühlen uns überfordert, wenn wir nur an unsere aufgeschobene
Situation denken. Wir reagieren gereizt.
Wir
sind dem Alltag nicht mehr gewachsen.
Aber
auch Unterforderung kann uns stressen. Wenn wir zum Beispiel, über
Jahre hinweg einen Beruf ausführen, der uns unterfordert. Wir aber
den Mut nicht haben, neue Wege zu gehen.
Wenn
wir unseren inneren Schweinehund die Überhand lassen, kann uns das
unter- oder überfordern. Beides bedeutet Stress für uns. Das Wort
„Stress“ kommt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet: ein
Material belasten, bis es bricht...Der Mediziner Hans Selye hat
diesen Begriff 1950 auf den Menschen übertragen. Wenn wir zum
Beispiel eine Aufgabe vor uns herschieben und uns immer wieder
bewusst wir, dass uns die Zeit im Nacken sitzt, werden wir immer
angespannter. Das ist eine klassische Situation für eine negative
Spannung, auch Disstress genannt. Diese Situation empfinden wir dann
als belastend und das wirkt sich negativ auf unser Wohlbefinden aus.
Stress versetzt unseren Körper in einen physischen Alarmzustand und
ist häufig mit einem Angstgefühl verbunden.
Das
kann langfristig Folgen für unsere Gesundheit haben. Vor allem das
Herz-Gefäß-System ist davon betroffen. Typische Folgen sind:
Bluthochdruck, Herzbeschwerden, Arterienverkalkung, Thrombose und
Embolien. Das fatale daran ist, dass gestresste Menschen dazu neigen,
mehr Alkohol zu trinken, sich zu wenig zu bewegen, mehr rauchen und /
oder sich ungesünder ernähren. Das heißt, Ebbo hat es leicht, sich
bei einem gestressten Menschen einzunisten. Eine Negativspirale.
Stress
kann sich auch im vegetativen Nervensystem zeigen, dass heißt
Durchfall oder Verstopfung können auftreten. Auf lange Sicht können
Magenschleimhautentzündungen, Zwölffingerdarmgeschwüre oder
Dickdarmentzündungen entstehen. Auch Krebs kann begünstigt werden.
Die
ständigen Spannungen zeigen sich in Anspannungen im Muskel und
Bewegungsapparat. Es können rheumaartige Schmerzen entstehen. Vor
allem in Nacken, Schulterbereich und im Rücken.
Gestresste
Menschen haben häufiger Kopfschmerzen. Laut Experten sind 80 % der
Kopfschmerzen Spannungskopfschmerzen. Ein klares Zeichen, dass wir
unsere spannungserzeugenden Umstände ändern sollten oder zumindest
unsere Einstellung dazu.
Der
durch Stress verursachte erhöhte Cortisolspiegel kann zu vorzeitiger
Hirnalterung führen und den Blutfettgehalt negativ verändern.
Unsere
Haut ist die Projektionsfläche aller inneren Vorgänge. Hier zeigen
sich alle physischen und psychischen Vorgänge ab. Auch hier Stress
kann sich zeigen.
Wenn
wir unter Stress stehen, haben wir das Gefühl, nicht genügend Luft
zu bekommen. Wir können nicht mehr richtig durchatmen.
Stress
lähmt die sexuelle Lust und kann langfristig zu Funktionsstörungen
in den Genitalorganen führen.
Stress
schwächt das Immunsystem. Negative Emotionen, wie zum Beispiel
Unzufriedenheit, stimuliert die Produktion entzündungsfördernder
Cytokine.
Stress
kann Zivilisationskrankheiten begünstigen. Und Stress wirkt sich
negativ auf unseren Geist aus. Wir können nicht mehr klar denken,
wenn wir unter Stress stehen.
Wir
können unseren Stress reduzieren, indem wir Entspannungstechniken
wie Meditation, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training
oder Fantasiereisen nutzen. Das Mentale Training kann uns helfen,
unseren Zielen näher zu kommen und Ebbo zu besiegen. Sport hilft
gegen Stress und es werden Glückshormone ausgeschüttet. Auch wenn
Ebbo das manchmal anders sieht...
Ebbo
und der „Topf des ungelebten Lebens“
An
Gräbern werden die bittersten Tränen über ungesagte Worte und
unterbliebene Taten vergossen. (Harriet Beecher Stowe)
Der
„Topf des ungelebten Lebens“ wird im Laufe des Lebens immer
voller und schwerer. Es gibt so viele Dinge, die wir so gerne machen
wollen, doch wir schaffen es nicht, sie in die Tat um zusetzen. Es
gibt so viele Wünsche und Träume, die unerfüllt sind und bleiben.
Wie
schafften wir es, uns von Ebbo und von unserem Alltagstrott zu
befreien? Aus unserem „Ungelebten Leben“ ein „Erfülltes Leben“
zu machen?
John
Izzo interviewt in seinem Buch, Menschen zwischen 60 und 106 Jahren.
Das Buch heißt: „Die fünf Geheimnisse, die Sie entdecken sollten,
bevor Sie sterben“ Im zweiten Kapitel „Leben Sie so, dass Sie
später nichts zu bereuen haben“ wird deutlich, dass unsere größte
Angst nicht dem Tod gilt, sondern, dass uns eines Tags bewusst wird,
unser Leben nicht in vollen Zügen gelebt zu haben.
Die
Menschen in diesem Buch waren alle einer Meinung. Wir bereuen am Ende
nicht die Entscheidungen und deren Auswirkungen, sondern wir bereuen
all das, was wir unterlassen haben.
Mal
haben wir aus Bequemlichkeit etwas unterlassen. Dann hat der innere
Schweinehund über unser Leben bestimmt. Ein anderes Mal war es die
Angst, die überhand genommen hat. Wir sollten uns immer wieder
bewusst machen, dass das Leben zeitlich begrenzt ist.
Nicht
nur für uns selber ist ein erfülltes Leben von enormer Bedeutung,
auch unser Umfeld profitiert davon. Wir sind ausgeglichen, zufrieden
und vor allem gesund, wenn wir ein erfülltes, gelungenes Leben
leben.
Ein
gelungenes Leben bedeutet, dass Herausforderungen und Erfüllung im
Einklang sind. Dass wir unsere Talente und unser Potenzial zur vollen
Entfaltung bringen. Und unsere Träume leben. „Aus Angst,
zurückgewiesen zu werden oder zu scheitern, oder weil wir nicht
recht wissen, wie unsere Erfolgschancen aussehen, nehmen wir unser
Buch, unsere Träume, unsere Geschichte mit ins Grab.“schreibt
John Izzo in seinem Buch.
Ob
nun die Angst im Vordergrund steht oder unser innerer Schweinehund,
wünsche ich jedem von uns, ein erfülltes Leben ohne Reue. Wenn wir
uns für einen Moment mal vorstellen, wir wären 80 Jahre alt,
schauen auf unser Leben zurück. Wie würden wir folgende Fragen
beantworten:
- Was war mir wichtig im Leben?
- Worauf blicke ich gerne zurück?
- Auf welche wahren Werte kann ich zurück blicken?
- Was machte mich wirklich glücklich?
- Was bereue ich?
All
diese Fragen kann nur jeder für sich beantworten. Wir sollten alle
Selbstvorwürfe los lassen und es als Chance sehen, unserem Leben
mehr Fülle zu geben und unsere Träume zu leben.
Fazit
Einen
Zustand des körperlichen, Geistigen und seelischen Wohlbefindens
erreichen wir, wenn wir im Einklang mit der Natur und unseren
Bedürfnissen sind. Das heißt, dass wir ein möglichst großes
Ausmaß an Gesundheit bewahren oder wieder erlangen. Wir weder über-
noch unterfordert sind und einen klaren Kopf haben, um die richtigen
Entscheidungen treffen zu können.
Das
wir Geborgenheit in unserem sozialen Umfeld finden und unsere Gefühle
ausgewogen sind. Das wir mit Selbstvertrauen unser Leben meistern und
uns stets bewusst ist, dass Körper, Geist und Seele sich gegenseitig
bedingen. All das können wir mit unseren Gedanken und Handeln
beeinflussen.
Wenn
wir mit dem Rauchen aufhören, Alkohol und Drogen meiden, uns gesund
ernähren, Gedankenhygiene betreiben und uns ausreichend bewegen
haben wir schon viel gewonnen.Wenn wir dann noch herausfinden, was
unseren Stress verursacht und dann dagegen angehen, haben wir die
solide Basis für ein gesundes Leben. Auf diesem Weg wird uns immer
wieder Ebbo begegnen. Doch davon lassen wir uns nicht entmutigen.
Denn wir entscheiden bewusst, welche Gedanken wir denken wollen! Und
mit diesen Gedanken setzen wir die Ursache für unsere Gefühle und
Einstellungen!
Zum
Abschluss noch ein paar weise Worte von Demokrit. Diese Worte sind
nicht mit dem erhobenen Zeigefinger als Moralpredigt zu verstehen,
sondern sollen uns deutlich machen, dass wir einen großen Einfluss
auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.
Da
flehen die Menschen die Götter an um Gesundheit
und
wissen nicht, dass sie Macht darüber selbst besitzen.
Durch
ihre Unmäßigkeit arbeiten sie ihr entgegen
und
werden so selbst durch ihre Begierden zu Verrätern ihrer Gesundheit.
(Demokrit)
Quellennachweis
zum Nachschlagen:
Das
große Glück für Anfänger von Birte Grenville-Cleave & Ilona
Boniwell
Die
Botschaft des Körpers von Kurt Tepperwein
Buddhas
Anleitung zum Glücklichsein von Marie Mannschatz
Motivation
vom Gondrom Verlag
Salto
Vitale von Marion Grillparzer
Studienbrief
1 + 4 (Impulse Kontakt:
www.impulse-schule.de )
„Stressursachen und Stressfolgen“ + „Mentales Training“ von
Christian Mörsch
Kontakt: www.stress-management-school.de
Studienbrief
1 (Impulse) „Die Macht der Gedanken“
von
Britta Remmler Kontakt:
http://www.engereon.de/
Internet:
Quarks & Co „Der innere Schweinehund“
Internet:
Stern.de „Der Mensch das Gewohnheitstier“ vom 15.Januar 2009
Hörbuch
„Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten“ von Thorsten Havener
Die
fünf Geheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben von
John Izzo
©
2012 Iris Riesener